Ein Knabe lief verträumt im Wald
Die Sinne von seinem Pfade weit
Es kreuzte seinen Weg schon bald
Eine wunderschöne Maid
Er schreckt aus den Gedanken sich
Die Sonne scheint zu blenden sehr
Er blickt der Maid in ihr Gesicht
Traut seinen Augen gar nicht mehr
Zwei wunderschöne Augenpaare
Die trafen sich im Waldes Licht
Sekunden dauern an, wie Jahre
Blickten sie sich in ihr Angesicht
Er denkt, dass Wald und Himmel sich vereinen
Denn dort, wo ihre Augen sind
Zwei Sterne leuchten, die auf ihn scheinen
Und in ihren Bann gefangen nimmt
Er möcht' ihr tausend Worte sagen
Doch die Stimme, die blieb ihm still
Da sprachs im Innern des jungen Knaben
"Es ist die Maid, was ich im Herzen will"
Da erschrak es den Knaben dann doch sehr
Traute nicht dem, was er vernahm
Wo kamen denn diese Worte her
Der Gedanke selbst, ihm nicht kam
Die Stille ward nun gebrochen
Durch einen zauberhaften Klang
Den Augen, die ihn grad bestochen
Folgte nun ein Wohlgesang
Mit ihrer Stimme, lieb und fein
Fragte sie schließlich dann den Knaben
„Sage mir ja oder sage mir nein
Soll deine Zukunft ich dir weissagen“
Seine Lippen stumm, ganz ohne Ton
Doch reichte er ihr seine Hand
Ein Feuerwerk, an Emotion
Sein Herz gesetzt in Flammenbrand
Sie schaut dem Knaben in die Hand
Sehr lange, den Blick tief konzentriert
Dann spricht sie zu ihm zugewandt
"Dein Herz von Liebe wurde berührt"
Der Bann des Schweigen auch ihm nun brach
"Ist es Weisheit oder wahr"
Der Knabe zu der Maid hin sprach
Und tief ihr in die Augen sah
Sie blickt ihn auch lange zurück an
Greift die Hand noch fester zu
Um dem Knaben zu sagen dann
"Mein Herz, das berührst auch du"
Das Herz des Knaben nun in Flammen stand
Doch soll er zweifeln oder glauben
Der Maid Stimme den Verstand
Begann ihm nun zu rauben
Mit letzter Kraft, die ihn noch zweifeln lässt
Blendet er sein Herze aus
Versucht vom Bannes Griffes fest
Zu entkommen, schnell heraus
Er entreißt die Hand, will weg vom Orte
Schaut ihr nicht mehr ins Angesicht
Im Laufen vernimmt er dann die Worte
Die sie noch zu ihm spricht
"Du hörst die Worte, du hörst dein Herz
Du hörst es etwas sagen
Doch hast du Angst vor großem Schmerz
Willst keine Liebe du mehr wagen"
"Doch wisse stets, bei Zweifel oder Frag'
Du brauchst dein Herz zum Leben
Willst du fühlen seinen frohen Schlag
Musst Liebe du ihm geben"
"Du rennst hinfort, auf deinem Pfade
Willst aus dem Dunkel hin zum Licht
Die Liebe fandst du gerade
Doch erkannt hast du sie nicht"
Worte verhallten, der Knabe entschwand
Allein blieb die Maid zurück
Wie gern sie hätte ihn kennengelernt
Doch die Liebe ward wohl nicht ihr Glück
Die Maid versank ins Tränenmeer
Kein Ufer mehr ihr in Sicht
Vom Himmel kam ein Schimmer her
Um zu leuchten, wie ein Licht
Der Strahl der Maid aufs Herz hin fiel
Ihr die Beine setzten fort
Sie lief, wie es ihr Herze will
An einen ihr unbekannten Ort
Nach einer Stund, da blieb der Knabe stehen
Er sank zusammen todesbleich
Keine Kraft zum Laufen oder Gehen
Alles schwindet ihm sogleich
Er sinkt zusammen, aller Kraft entzogen
Im Kopfe noch der Maid Stimme Klang
Im Rücken spürt er den kalten Boden
Und sieht hinauf zum Himmelsband
Es wird finster, die Nacht bricht ein
Die Augen starr, dem Himmel zugewandt
Sieht er leuchten dort oben zwei Sternelein
Sie erscheinen ihm wohlbekannt
Der Kopf vernimmt schwach den schönen Klang
Einer Stimme, die bekannt vorkam
Ihm wurde wohlig, nicht mehr bang
Ein Lächeln sein Gesicht einnahm
Da wurde ihm klar, welch Narr er war
Sein Herz sprach es ihm deutlich aus
Es war Liebe und war nicht Gefahr
Die sprach aus dieser Maid heraus
Als ihm die Augen fielen zu
Des Lebens Atem wurde ihm klein
Das Herz des Knaben wollt noch nicht zur Ruh
Irgendetwas muss da noch sein
Da vernahm des Knaben Haar ein gar warmer Streif
Dann hört er wie die Stimme sagt
"Spüre du die Wärme und begreif
Was du hast deinem Herz versagt"
Die Stimme, die ihm wohlbekannt
Ließ die Augen ihm öffnen gleich
Ein Engelswesen schien ihm zugewandt
Um führen ihn ins Himmelsreich
Noch eh der Knabe des Endes sich bewusst
Das Engelswesen kam ihm sehr nah
Und wurde sanft von ihr geküsst
Da wurde es ihm endlich klar
Ein Engel ihn ins Leben bringt
Um ihm zu zeigen an
Die Liebe stets erst dann gelingt
Wenn man aufs Herzen hören kann
Der Kuss des Engels dann dazu geführt
Dass der Knabe erkennen muss
Ihm wurde grad das Herz berührt
Von der Maid Herzens Kuss
Die Kräfte fanden zurück in des Knaben Leib
Er nahm die Maid bei der Hand
"Wie fandst du mich, ich lief so weit
Durch ein mir unbekanntes Land"
"Die Sterne gaben mir ein Licht
Um zu sehen, wohin mein Herze will
Du warst bei mir im Walde nicht
Die Welt stand da für mich still"
"Ich dacht', ich wär im Himmelsreich
Hab Engelswesen schon gesehen
Doch hauchtest Leben mir ein sogleich
Aus Liebe ist es so geschehen"
"Hast' erkannt, die Liebe nun"
Sprach die Maid zu ihm zurück
"Ich möchte gerne noch eines tun
Ich möchte finden hier mein Glück"
Sie sah den Knaben tief in seine Augen an
Er spürte stark sein Herz
Der Knabe gestand ihr dann
"Ich lief aus Angst vor großem Schmerz"
Der Maid nun große Tränen kamen
Doch nicht heraus aus Leid
Sollte sie die Liebe doch erfahren
Das Schicksal war nun wohl bereit
Der Knabe mit seinen Fingern zart
strich ihr die großen Tränen fort
Und möchte ihr sagen, auf seine Art
Ein Liebes und ein Dankes Wort
"Ich war ein Narr, ich sah es nicht
Hörte nicht, was das Herz mir sagt
Du warst da, hast gerettet mich
Und vor dem Tode dann bewahrt"
"Du schenktest mir das Leben wieder
Selbstlos mir die Kraft zurückgeben
Da kniet der Knabe vor der Maid hernieder
Und sprach: "Nimm meine Hand für ein Leben"
Da ging die Maid auch auf die Knie
Und sagt ihm voller Herz und Liebe
"Ohne dich will ich leben nie"
Sie wünscht sich, dass es bei ihr bliebe
Ihre Arme fingen beide an
Einander sich zu umschlingen
So, dass ihre Herzen dann
Beide Feuer fingen
Als Augen sich dazu verführten
Kamen Münder sich sehr nah
Wie Lippen nun sich zart berührten
Verschmolzen sie mit Haut und Haar
Die Welt um sie herum verschwand
Vergessen waren Qual und Schmerz
Sie gingen schließlich Hand in Hand
Und fühlten Herz an Herz
Sie liefen aus der Nacht heraus
Das Licht die Sterne ihnen gegeben
Dann ging sie mit zu ihm nach Haus
Und teilten sich fortan das Leben
Ihre Finger zieren nun schön und rund
Und von Goldes Glanz sogar
Das Symbol von dem Lebensbund
Den sie schlossen nach einem Jahr
Und blicken sie zu den Sternen hinauf
Können sie genau dort oben sehen
Es leuchtet ihren Weg stets aus
Wenn Hand in Hand sie gehen
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